CD-Erscheinung 2021
Les nuits d’été - Hector Berlioz
CD-Erscheinung 2021
Ende November 2020 konnte ich gemeinsam mit meiner langjährigen Begleiterin Hajime Umetani und Amin Jan Sayed als Tonmeister eine weitere Produktion realisieren: „Les nuits d’été“ von Hector Berlioz.
Das Sprachcoaching übernahm Cordula Markon, die künstlerisch-fotografische Umsetzung lag in den Händen von Burkart Knospe.
Bei dieser CD-Produktion war es mein Wunsch, die ursprüngliche Klavierfassung zu wählen, um damit ein durchscheinendes und höchst subtiles Hörerlebnis zu kreieren. Zumeist wird heute für Aufnahmen und Konzerte die Orchesterfassung gewählt; sie schafft für den Sänger und Hörer einen Klangteppich mit sehr vielen Farben und Nuancen. Die Lieder wirken auf mich dadurch noch romantischer. Aber sie verlieren womöglich das Pure und die fast schneidende Härte, die in den dramatischen Passagen durchdringen.
In einem Jahr, das von einer Pandemie ungewissen Ausmaßes erschüttert wurde, haben die „nuits d’été“ mich angespornt, sie zu hinterfragen und in dieses Geschehen, innerlich wie äußerlich, einzufügen. Auch sie zeugen von Themen der Distanz wie in dem vierten Lied „Absence“, in dem die Täler und Dörfer zu dem Liebsten dazwischen liegen - unerreichbar. Die Angst, nahestehende Menschen zu verlieren, die unersetzbar sind (Sur les lagunes, Au cimtière) und der Versuch, Andere zu überzeugen, zu neuen Ufern aufzubrechen (L’île inconnue). Allein der Glaube des Gegenübers daran fehlt. In dem bisher nicht benannten ersten Stück „Villanelle“ bricht sich eine Liebe im Gleichklang mit der Natur Bahn, in einen Frühling, der in vollkommener Harmonie zwischen Natur, Tier und Mensch aufblüht. Und da wäre noch „Le spectre de la rose“, das bekannteste Lied dieses Zyklus’: Es zeugt von der Innigkeit und Größe einer Liebe, von der wir alle träumen, symbolisiert durch eine Rose, deren Geist auf der Brust einer Frau ruhen darf.
Ich danke allen Beteiligten sehr für ihr großes Engagement!